Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen.
Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
Anleitung zum L(i)eben
Wirklich mit Erfüllung zu leben ist eigentlich gar nicht so schwer, wenn man den Dreh raus hat. Auch in schweren Zeiten. Oft sind es die einfachsten Dinge, die am wirksamsten unser Leben verändern, wenn wir gelernt haben, sie zu verinnerlichen. Wegen ihrer Macht nenne ich sie „Zauberworte“ Letztendlich lassen sich alle hier aufgeführten Punkte auf einen Gesamtbegriff zurückführen, der alles umfasst, nämlich die Liebe.
Wenn wir alles, was wir tun, in Liebe tun, und wenn wir alles, was wir denken, in Liebe denken, können wir nichts falsch machen. Da Gleiches immer Gleiches anzieht, werden wir unendlich beschenkt, wenn wir Gutes tun und nichts erwarten. So die Theorie.
Da es aber doch nicht so einfach scheint, wie es ist, möchte ich näher auf die einzelnen Begriffe eingehen:
1. Liebe
Das Medium Paul Meek schrieb: „Liebe ist, alles zu geben, alles zu verstehen und nichts zu erwarten.“
Bedingungslose Liebe verbindet. In Liebe schwingt man sich auf eine andere Person oder Seele ein, so dass man sogar gedanklich miteinander verschmelzen kann. Wer kennt es nicht, wenn man das Gefühl hat, ein geliebter Mensch könne die eigenen Gedanken lesen, weil er dasselbe im selben Augenblick ausspricht, was man selbst gerade gedacht hat? Wer liebt, kann sich mit jedem und allem eins fühlen. Ich denke nicht, dass dieses Phänomen etwas Seltenes ist, was nur bestimmte Menschen miteinander teilen können. Ich denke, es ist die Bereitschaft, jemanden lieben zu wollen, die dazu führt, dass man sich aufeinander einschwingt und sich dadurch irgendwann immer ähnlicher wird. Das funktioniert sogar mit Haustieren. Manchmal trifft man allerdings auf Menschen, die die eigene Frequenz schon mitbringen. Man erkennt sich sozusagen, hat das Gefühl, sich seit Ewigkeiten zu kennen, ist direkt miteinander vertraut und nichts fühlt sich fremd an. Man spürt, dass man sich einst ein Versprechen gegeben hat, in diesem Leben füreinander da zu sein, ob als Ehepartner, Kind oder bester Freund. Auf jeden Fall sind diese Begegnungen magisch, kündigen sich für feinfühlige Menschen schon im Vorfeld an und prägen den eigenen Lebensweg und geistigen Fortschritt maßgeblich. Besonders in schwierigen Situationen begegnen wir solchen Engeln auf Erden.Wir sind nie allein, hören und fühlen uns. Jeder kann darauf vertrauen, dass Hilfe im richtigen Moment kommt von Seelen, die uns nahe sind. Auch wir merken schnell, wer unsere Hilfe benötigt. Wir können uns dem nicht entziehen und würden es auch gar nicht wollen, weil uns das Band der Liebe zueinander geführt hat. Die Energie der Lieben kann nicht anders, als hin und her fließen. Wenn ich Liebe aussende, bekomme ich immer Liebe zurück. Dadurch entsteht Verbindung.
2. Lass los
Loslassen ist ein besonders schwieriges Thema, vielleicht das schwerste überhaupt im Leben. Ich habe mal einen schönen Satz gelesen, in dem sinngemäß stand, dass der Schmerz der Trauer nicht durch die Trennung entsteht, sondern durch das Gefühl, nicht verbunden zu sein. Verlässt uns ein Mensch, empfinden wir diesen unendlichen Schmerz nur, weil das Band der Liebe uns noch verbindet. Wir haben das Gefühl, es zerreißt uns innerlich, wenn wir an den geliebten Menschen denken. In Wirklichkeit kommt dieser Schmerz nur durch die fälschlicherweise empfundene Entfernung zustande, was dazu führt, dass dieses Band überdehnt und dem Reißen nahe wahrgenommen wird. Nichts kann uns trennen. Wir sind und bleiben verbunden, solange wir lieben. Das Band der Liebe kann nicht reißen, denn wäre es so, fühlten wir diesen Verlust nicht mehr, weil kein Band existiert. Wir müssen lernen, locker zu lassen. Wer festhält, weiß nichts über die Art unserer Verbundenheit und hat Angst, zu verlieren oder etwas verloren zu haben. Diese Angst führt dazu, das Leben anhalten zu wollen. Aber das Leben stagniert nicht. Festhalten aus Angst ist aber nicht nur Thema, wenn es um den Verlust eines lieben Menschen geht. Wir halten auch beispielsweise am Geld fest, wir halten an alten Mustern fest, wir vertrauen nicht darauf, dass das Leben uns gibt, wenn auch wir bereit sind, zu geben, ohne etwas zurück zu erwarten, einfach nur aus Liebe zum Anderen. Könnten wir loslassen, wäre uns schon viel Ballast genommen. Dann könnten wir nicht nur geben, sondern auch, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, annehmen und empfangen. Wir wären nicht nur großzügige, sondern auch großartige Wesen. Die Energie der Liebe fließt nicht nur in eine Richtung, sondern immer hin und wieder zurück, wobei das Zurück meistens von ganz anderer Seite kommt. Und wie sagt man so schön: Die Liebe ist das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt. Wer nicht festhält, vermehrt.
3. Höre auf dein Herz
Wie kann ich etwas erreichen, ohne mir selbst auf den Füßen zu stehen? Man sagt: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“ Wenn wir etwas mit Herz und Liebe machen, folgen wir dem Willen unserer Seele. Sie hätte ihn uns nicht eingepflanzt, wenn es keinen Weg zu unserem Ziel gäbe. Aber oft meinen wir, den Weg genau zu kennen, den wir gehen sollen. Wir wollen ihn planen und wundern uns, wenn dann alles ganz anders kommt - manchmal sogar so anders, dass wir die Erfüllung vorerst gar nicht erkennen. Oft kommen die Dinge nämlich in anderen Kleidern zu uns. Am meisten staunen wir, wenn ein völlig anderer Weg entsteht, den wir niemals in Erwägung gezogen hätten. Nur die Seele hat die Fähigkeit, alles so zu lenken, dass Dinge in unser Leben fließen, die uns helfen, unser Ziel zu erreichen. Und zwar auf ihre ganz eigene Art. Außerdem weiß sie, was das Beste für uns ist. Soll etwas sein, fügt sich alles „wie von Geisterhand“. Flow entsteht durch Hingabe, aber auch durch Loslassen und Vertrauen. Im Flow öffnen wir einen Kanal und entwickeln Fähigkeiten, von denen wir gar nicht wußten, dass wir sie haben. Wenn wir uns in Achtsamkeit üben, können wir die zarte Stimme hören, die uns führt. Man sollte einfach nur dem Herzen folgen.
Oft kommt es einem sehr schwer vor, den richtigen Weg zu finden. Man wägt vorher zu viel mit dem Verstand ab und traut sich nicht, loszugehen, um zu sehen, was kommt. Wenn man mal ganz ehrlich zu sich selbst ist, kann man feststellen, dass da, wo wir vor geschlossene Türen laufen, immer ein Nein des Zweifelns mitgeschwungen ist und die Angelegenheit deshalb nur halbherzig angegangen wurde. So kann sie sich nicht verwirklichen. Möglicherweise suchten wir einen Beruf, um nachher viel Geld verdienen zu können, anstatt unserer Berufung zu folgen. Es fehlte die Liebe zur Sache. Ziele, die wir wirklich ohne Einwand und in jedem Falle erreichen möchte, erreichen wir in der Regel auch. Es reicht, loszugehen und das Ergebnis nicht aus den Augen zu verlieren. Der Weg zeigt sich dann von alleine. Man ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort, trifft die richtigen Leute und weiß ganz spontan, was gut und wichtig ist. Ich habe Menschen kennengelernt, die ihre Schritte akribisch planten und mit dem Verstand durch- und letztendlich zerdachten, und deshalb nicht anfingen. Ideen entspringen nicht dem rationalen Denken der linken Gehirnhälfte, sondern kommen aus dem rechten Bereich, der für Gefühle, Intuition und Kreativität zuständig ist.
Andere Menschen, die so mutig sind, plötzlich ihr Leben komplett umzukrempeln, spontan etwas vermeintlich ganz Unvernünftiges tun, Neues anzufangen und dafür sogar ihre Sicherheiten aufgeben, haben selten eine Bruchlandung, obwohl ihr Weg für andere total verrückt und unverständlich klingt. Darauf sollte man aber keine Rücksicht nehmen. Wie im Wort „unverständlich“ schon beschrieben, hat der Verstand hier nichts zu melden. Diese Menschen fragen sich nicht, ob etwas realistisch machbar ist oder nicht, sondern folgen nur einem tiefen inneren Wunsch nach Glück. Man sagt, mein Herz schlägt für etwas. Das Herz weiß, was es will, und auch nur da, wo ein Wille ist, steckt die innere Kraft, etwas bewegen zu können. Er sorgt als wichtigstes Werkzeug dafür, dass wir unsere geistigen Kräfte bündeln und in eine bestimmte Richtung lenken, wie einen Laserstrahl.
Manchmal sollen wir aber gelenkt werden, nämlich dann, wenn wir unseren Weg nicht mehr alleine finden oder erkennen können und keine Ziele haben. Es werden äußere Umstände wie Probleme, Ärger oder sogar Schicksalsschläge eingeleitet, die Druck erzeugen. Dieser Druck ist nichts Schlechtes, sondern nur ein Mittel zum Zweck, der Energie und damit einen Schub erzeugen soll. Darum schaffen Leute Unmögliches, sobald ihnen alle Auswege versperrt werden. Und darum suche und schreibe ich.
4. Vertraue
Wer vertraut, hat keine Ängste mehr, denn er weiß - wenn etwas passieren soll, dann passiert es. Und alles, was passiert, hat einen Sinn. Es gibt diese Weichen im Leben, die einen in eine bestimmte Richtung führen, denn das Leben folgt einem Plan. Dieser wird erfüllt, so oder so. Wir können ihn nicht ändern, nur entscheiden, ob wir die Situation annehmen und etwas daraus machen, oder ob wir uns mit Händen und Füßen dagegen wehren. Letzten Endes müssen wir durch, um zu wachsen, lachend oder schreiend. Und wir wachsen in jedem Falle – die einen schneller, die anderen langsamer. Angst blockiert den Fluss des Lebens. Wir machen es uns nur unnötig schwer, können keine Freude mehr empfinden und kämpfen, wo es nichts zu bekämpfen gibt. Wer vertraut, kann sein Schicksal annehmen. Es ist von Vorteil, sich bei allem, was passiert, zu fragen, was die Situation, ob gut oder schlecht, einem beibringen sollte. Sollte ein Scheitern einen vor einem falschen Schritt bewahren? Erst wenn man versteht, kann man akzeptieren und die Energie des freien Falls nutzen, um fliegen zu lernen, statt abzustürzen um neu auferstehen zu müssen. Erst, wenn man wirklich fliegt, weiß man zu schätzen, welche Freiheit einem diese Fähigkeit verleiht. Man möchte sie nie mehr missen. Die wichtigste Erkenntnis beim Annehmen jeglichen Schicksals ist allerdings die, zu verstehen, dass man ohne diese Erfahrung gemacht zu haben nicht derjenige geworden wäre, der man heute ist. Man möchte und kann nicht zurück in niederes Bewußtsein.
5. Werte und verurteile nicht
Wir leben in einer polaren Welt und denken, wir müssten die Dinge immer in Gut und Böse einteilen. Aber Einatmen ist nicht besser als Ausatmen. Die Dinge sind wie sie sind und bedingen sich gegenseitig. Nichts ist gut oder schlecht, sondern beides sind gleichwertige Möglichkeiten, eine prägende Erfahrung zu machen. Letztendlich führt jede Erfahrung zu mehr Wachstum. Auch sollten wir uns davor hüten, zu meinen, wir seien bessere Menschen, wenn wir durch mehr Erfahrungen geistig höher entwickelt sind. Der Samen ist nicht schlechter als die ausgewachsene Pflanze. Auch in ihm steckt das Potenzial in sich, diese Schönheit auszubilden und irgendwann zu zeigen. Ist die Blume aufgeblüht, kann sie neue Samen streuen. Keine Pflanze kann man zum schnelleren Wachstum antreiben, Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Man kann sich nur um sie kümmern, indem man gießt und vielleicht ab und zu etwas Dünger mitbringt. Der Lohn dafür ist die Freude darüber, anderen Pflänzchen beim Wachsen zuzuschauen und erleben zu dürfen, was am Ende dabei heraus kommt, ohne Erwartung und ohne Ziel, eben bedingungslos in Liebe. Wer nichts erwartet, kann auch nicht enttäuscht werden. Wir alle waren einmal unbewusster, haben Fehler gemacht, die wir nicht mehr machen würden und erst später daraus gelernt.
6. Staune
Um wieder staunen zu können, muss man bereit sein, Neues entdecken zu wollen. Dafür muss man erst einmal wissen, dass es immer wieder neues zu entdecken gibt, und zwar für jeden. Dafür muss man kein Wissenschaftler sein. Es reicht schon, sich selbst entdecken zu wollen. Leider stumpfen wir irgendwann im Leben ab. Wir meinen, zu wissen, wie Leben funktioniert. Dadurch ist es uns nicht mehr möglich, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen, das sich noch wundern kann und dadurch Wunder in jedem Moment erwartet. Damals war für uns noch alles machbar, es gab keine Grenzen und wir dachten, wir könnten alles erreichen, wenn wir einmal groß sind. Der Sinn des Lebens bestand ausschließlich im Entdecken und Erleben. Und so hätte es bleiben sollen. Doch dann belehrte uns das Leben scheinbar eines Besseren. Wir scheiterten hier und scheiterten da, bis wir resignierten und dachten, das Leben sei eben so. Über die Gründe wurde nicht nachgedacht, es sollte eben nicht sein. Ist diese Antwort nicht unbefriedigend? Wollen wir etwas aus unserem Leben ziehen und nicht abgeklärt und verbittert sterben, müssen wir ab und zu alte, eingeschliffene Wege verlassen und auf Entdeckungsreise gehen. Neugier und Achtsamkeit sind dabei hilfreiche Begleiter, um die verborgenen Schätze finden zu können, die auf uns warten, gefunden werden wollen und es so zauberhaft gestalten. Gehen wir nicht auf die Suche, weil wir denken, schon alles zu kennen, oder Angst haben, den Boden zu verlieren, setzen wir unserer Wahrnehmung Grenzen und bleiben eingeschränkt. Jede Suche lohnt sich! Plötzlich wird unsere kleine Welt größer und größer. Dadurch merken wir, dass wir nichts verlieren, sondern immer nur dazugewinnen können, wenn wir uns für Neues öffnen. Manche Menschen sind wie Eis, sehr fest und starr in ihrem Denken. Andere wiederum sind wie Wasser, beweglicher im Geist, wodurch sie auch im Leben ganz andere Punkte erreichen und mehr Erfahrungen machen können. Wenn ich das mit meinem Niclas vergleiche, sage ich mir: Niclas war immer an der Kippe zwischen Wasser und Nebel, darum manchmal etwas "benebelt". Vielleicht konnte er deshalb seinen festen Körper nicht lange halten, ist also „verdunstet“ und hat sich verflüchtigt. Allerdings hat er nun als „Nebel“ die Möglichkeit, überall zu sein, und manchmal spüre ich ihn nahe bei mir. So ist das mit den feinstofflichen Seelen, die Materie ist ihnen zu schwer.
7. Bitte um Hilfe
Viele sagen, sie sind nicht religiös, darum beten sie nicht. In Wahrheit beten wir ständig und immer. Jeder Gedanke ist ein Gebet, denn er wird von der geistigen Welt wahrgenommen, da wir geistige, miteinander verbundene Wesen sind. Im bewußten Gebet gehen wir in die Stille und Konzentration, damit die Gedanken nicht wild durcheinander wirbeln und Chaos erschaffen. Für mich ist es ein Weg, Kontakt aufzunehmen mit einer klügeren und wissenderen Seite meines Selbst, das ich immer um Rat fragen kann. Die Kirche hätte mich nicht trösten können, weil es das Leben tun muss. Durch meine Suche nach Antworten verstehe ich viele Zitate aus der Bibel auch erst jetzt. Ein besonders schönes Beispiel steckt im Matthäus-Evangelium:
Vom Vertrauen beim Beten: 7,7-11
7 Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet.
8 Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.
Als neulich vor mir ein Füllhorn ausgeschüttet wurde fragte ich mich, warum ich so lange darauf warten musste, bis mir klar wurde, dass ich bisher dachte, ich habe zwar den starken Drang, allen Menschen um mich herum helfen zu wollen, aber keiner könnte für mich da sein, weil ich in der Trauer einen ungewöhnlichen Weg in immenser Geschwindigkeit durchfliege. Wer sollte da mithalten? Mir könne sowieso niemand helfen, und ich würde das schon alleine schaffen. Erst als ich mich überfordert fühlte und in Gedanken verzweifelt darum bat, der Himmel möge mir doch auch mal jemanden schicken, der mich ganz irdisch durch dieses Tal führen kann, stand dieser irdische Engel völlig unerwartet vor mir wie für mich angefertigt. Dieser Mensch führt mich jetzt auf höherer Ebene durch dieses enge Tor, von dem auch in der Bibel berichtet wird:
Von den zwei Wegen: 7,13-14
13 Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit und viele gehen auf ihm.
14 Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dahin ist schmal und nur wenige finden ihn.
Es ist eine bildliche Sprache, weil man Gefühle nicht richtig in Worte fassen kann. Die Bildersprache verstehen alle Wesen in allen Welten. Darum fasziniert mich die Heilige Geometrie, und darum werden uns auch in unseren Träumen symbolische Bilder vermittelt. Die Kunst ist, sie lesen zu lernen, um die Antworten auch zu verstehen. Mir fällt es leicht, denn als Bühnenbildenerin habe ich die Symbolsprache oft verwendet. Ein Tisch war nicht nur ein Tisch und stand nicht zufällig da. Er hatte etwas zu sagen. Wenn an Niclas Grab die Rankenpflanze hinter dem Kreuz viele kleine Knospen ausbildet, die wunderschön erblühen, dann sind das für mich keine Blüten, sondern Erkenntnisse. Wenn die Ranken nun auch noch in den Himmel wachsen und sich dabei am Ast eines der 3 Lebensbäume festhält, ist das ein Zeichen für mich, dass Niclas dasselbe tut, nämlich in den Himmel wächst und uns dabei die Hand reicht. Ich spreche mit ihm auf meine Weise, und er sendet auf seine.
Fazit
Wie in der Überschrift schon formuliert, ist jeder dieser Punkte wichtig, um leben zu können, aber auch um lieben zu können, denn Leben heißt lieben. Was aber bestimmt noch keinem aufgefallen ist, ist die Feststellung, dass unsere körperliche Liebe in sexueller Hinsicht nicht anders funktioniert. Wer zu höchster Ekstase gelangen will, muss sich auch beim Sex genau diesen Themen widmen: Lieben ohne Wertung mit ehrlicher Hingabe, nichts erwarten, spielerisch herangehen, Vertrauen können, die Energien bündeln, im richtigen Moment loslassen, und wenn nötig sogar vorher die geistige Welt bitten, einem die höchsten aller Gefühle zuteil werden zu lassen. Lieben ist ein Akt der Schöpfung. Dieser Prozeß dient nicht nur der Erschaffung neuen Lebens oder dem energetischen Auftanken durch das Empfangen von Liebe und Wertschätzung, sondern wir erlangen durch ihn das Verständnis für den richtigen Umgang mit uns und anderen. In ihm ist alles Wissen enthalten, was wir brauchen, um richtig leben zu können. Und halten wir uns an diese Regeln, werden wir himmlisch belohnt. Diese Belohnung ist ein Vorgeschmack auf das, was uns in der anderen Welt erwartet.